Treffen der Partnergemeinden Windhagen und Pfaffschwende/Thüringen war ein sonnenverwöhntes und besonderes Erlebnis
- Gäste aus der Eichsfeldgemeinde reisten mit ihrem neuen Bürgermeister Mario Kaufhold in Windhagen an
- Ausflüge führten zum Geysir in Andernach und nach Braubach
09.10.2023 Die Partnerschaft der Gemeinden Windhagen im Kreis Neuwied und der Partnergemeinde Pfaffschwende, im Landkreis Eichsfeld/Thüringen hat inzwischen mehr als drei Jahrzehnte Bestand. Am ersten Oktobersonntag reisten Gäste aus dem Eichsfeld mit dem neuen Bürgermeister Mario Kaufhold und seinem Stellvertreter Marko Braun im Bus zum Jahrestreffen nach Windhagen.
Die Chronik der Partnerschaft beginnt im Mai 1990. Damals gab es unter Einschaltung des bischöflichen Amtes Erfurt-Meinigen erste briefliche Kontakte zwischen den beiden Pfarrern Hans Trompeter (Windhagen) und Lucian Gehrmann (Pfaffschwende).
Am 01. und 02. September wurden danach in Pfaffschwende erstmals Gäste aus der Gemeinde Windhagen begrüßt. Pfaffschwender Mitglieder des Kirchenvorstandes, Pfarrgemeinderates, Pfarrer Lucian Gehrmann und der damalige Bürgermeister Jürgen Jakob begrüßten die Abordnung des Pfarrgemeinderates und des Kirchenvorstandes aus Windhagen. Bei ersten Gesprächen im alten Pfarrheim wurden erste persönliche Kontakte geknüpft, die die Grundlage für die weitere Zusammenarbeit der Gemeinden waren.
Beim Bürgerfest auf dem Marktplatz in Windhagen am 02. und 03. Oktober 1990 wurden erstmals Pfaffschwender Gäste in Windhagen begrüßt. Mit dem Bus aus Windhagen reisten seinerzeit 50 Pfaffschwender und ihr Pfarrer Lucian Gehrmann an. Auf ihrer ersten Fahrt in den Kreis Neuwied wurden sie von den Windhagenern Lothar Köhn und Erwin Höller begleitet.
Mit Glockengeläut, Wunderkerzen in der Hand und dem Deutschlandlied auf den Lippen begrüßten Windhagener und Pfaffschwender um Mitternacht die deutsche Einheit. Drei Wochen später, am 20./21. Oktober 1990 reisten wiederum Gäste aus dem Eichsfeld nach Windhagen. Anlass waren Besprechungen über eine Partnerschaft zwischen den kommunalen Gemeinden. Zu den Teilnehmern zählten unter anderem Pfarrer Lucian Gehrmann, die Pfarrgemeinderat-Vorsitzende Rosi Griethe und Bürgermeister Jürgen Jakob. Bei diesem Treffen lernten die Pfaffschwender im Rahmen einer Rundfahrt verschiedene Ortsteile der Gemeinde Windhagen näher kennen.
Am 02. Oktober 1991 reisten viele Gäste aus Windhagen mit zwei Bussen nach Pfaffschwende. Im Saal der früheren Gaststätte Schmalstieg (heute Gasthof „Zur Gobert“) fand eine Feier statt, bei der die Urkunde zur Partnerschaft der Ortsgemeinden von den damaligen Bürgermeistern Josef Rüddel (Windhagen) und Jürgen Jakob (Pfaffschwende) unterzeichnet wurde. Am Tag der Deutschen Einheit zelebrierten die Pfarrer Lucian Gehrmann und Hans Trompeter unweit des Grenzzaunes der früheren Zonengrenze von Thüringen zu Hessen gelegen einen besonderen Dank- und Gedenkgottesdienst. Nach der Messe wurde gefeiert.
Zum Tag der Deutschen Einheit gab es seitdem jährlich Treffen der beiden Gemeinden. Das aktuelle Treffen in Windhagen fand nach vierjähriger Pause statt. Grund dafür war unter anderem die Corona-Pandemie. Nach einer längeren Phase trafen sich Wanderfreunde aus den beiden Gemeinden im Frühjahr auch wieder zu einer Wanderung in Pfaffschwende. Die erste Wanderung gab es in 1993.
Nach ihrer Ankunft am Sonntag wurden die Pfaffschwender Gäste nach der Begrüßung durch Ortsbürgermeister Martin Buchholz bei Gastfamilien und in Hotelzimmern untergebracht. Die anschließende Rundfahrt führte in mehrere Windhagener Ortsteile, so unter anderem nach Hüngsberg zum Anwesen des kürzlich verstorbenen Altbürgermeister Josef Rüddel. Dabei wurden auch das Forum und das Sportstadion besichtigt.
Am Montag stand eine Tour nach Andernach auf dem Programm. Dort war Ziel zuerst das Geysir-Museum. Dort gab es interessante Informationen und Exponate über die Entstehung und Geschichte des höchsten Kaltwasser-Geysirs der Welt.
Ein Highligt des Museumsbesuchs ist der Tiefgang mit dem Bergwerksaufzug, mit dem eine Fahrt hinab in 4000 Meter Tiefe imposant simuliert wird. Danach gibt es einen Einblick in eine Schieferhöhle, in der man vieles über die vulkanische Herkunft des CO2 erfährt. Es gibt multimediale und kreative Exponate, die der Wissensvermittlung für Kinder und Erwachsene dienen. Man erfährt auch, was der Geysir kann. Im letzten Abschnitt des Museums werden Vulkane und Kaltwassergeysire auf der ganzen Welt vorgestellt. Von der Dachterrasse kann man den Ausblick auf den nahen Rhein genießen.
Nach dem Museumsbesuch führte die Besichtigungstour per Fahrt mit dem Schiff „MS Namedy“ zur Halbinsel Namedyer Werth auf der sich im Naturschutzgebiet der Kaltwasser-Geysir befindet. Dort sieht man schon aus der Ferne kupferrote Steine, die den Geysir umrahmen. Dann schoß für die zahlreichen Besucher eine sich steigerne bis zu 60 Metern hohe Wasserfontäne in die Höhe. Der Geysir-Ausbruch dauert etwa 15 Minuten. Die Bezeichnung Kaltwassergeysir deutet darauf dass die Temperatur des Wassers des Andernacher Geysirs anders als die bei Heißwassergeysiren nur etwa 20 Grad beträgt.
Wer sich näher über das Museum in Andernach und den Geysir selbst informieren will, kann dies auf der Webseite: www.geysir-andernach tun.
Nach der Rückkehr vom Namedyer Wehr ging die Rundtour für Windhagener und Pfaffschwende mit dem Bus nach Braubach zu einer kurzen Stippvisite beim Winzerfest. Am Abend gab es dann ein gemütliches Beisammensein mit Abendessen und vielen interessanten Gesprächen im Hotel 4Winden in Windhagen. Dabei gab es kurze Ansprachen der Bürgermeisterkollegen Martin Buchholz und Mario Kaufhold. Marko Braun, Beigeordneter aus Pfaffschwende informierte darüber, dass im August 2024 in Pfaffschwende das 625jährige Ortsjubiläum gefeiert wird und hierzu schon intensive Vorbereitungen angelaufen sind.
Am Tag der Deutschen Einheit fand am Morgen in der Pfarrkirche St. Bartholomäus ein besonderer Dankgottesdienst statt, der vom neuen Pfarrvikar im Seelsorgebereich Rheinischer Westerwald, Dr. Thomas Bahne, zelebriert wurde. Der gebürtige Siegburger war von 2001 bis 2006 Domvikar in Köln, und bis vor kurzem wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Moraltheologie und Ethik der Katholisch-theologischen Fakultät in Erfurt/Thüringen.
Nach dem Gottesdienst gab es für Interessierte des Partnerschaftstreffens nach einem Gang zum Grab des kürzlich verstorbenen Windhagener Altbürgermeisters Josef Rüddel noch eine Fahrt mit Besichtigung des Feuerwehrhauses der Freiwilligen Feuerwehr Windhagen. Nach einem Mittagsimbiss im Hotel 4Winden traten die Pfaffschwender Gäste dann die Rückfahrt in das Eichsfeld an.
Vielen Dank an alle, die zum guten Gelingen des Treffens beigetragen haben.
„Auf
Wiedersehen im nächsten Jahr“ beim Partnerschaftstreffen 2024!